Liebt einander! So wie ich euch geliebt habe, so sollt ihr euch untereinander lieben. An eurer Liebe zueinander wird jeder erkennen, dass ihr meine Jünger seid. Joh 13,34-35 (HFA)

Wie gut doch dieses Gebot ist, in dem alle anderen 10 Gebote enthalten sind. Der Herr verabscheut die Lebensweise der Menschen, die ihn missachten, aber er liebt den, der seine Gebote befolgt (Sprüche 15,9).

In der letzten Jahresgemeindestunde ging es unter anderem um Liebe, Vergebung, eines Geistes sein, um mehr Frucht zu sehen. Alle Beiträge fand ich sehr gut!
Eigentlich brauchen wir ja nur das zu tun, wozu uns Jesus auffordert. Doch fällt es uns oft schwer, die zu lieben, die uns verletzt haben oder einfach nur nicht beachten, und doch sind es ja auch unsere Geschwister. Wie gut, dass wir den Heiligen Geist haben, der uns aufmerksam macht, wenn wir negative Gedanken haben. So können wir Buße tun und umkehren.
Ich habe mir angewöhnt, öfter für alle Geschwister in der Gemeinde zu beten, so entsteht gleich eine gute Herzenshaltung gegenüber meiner Schwester bzw. meinem Bruder. Im Wort steht ja, dass wir alle Zeit für alle Heiligen beten sollen. Wenn ich mich verletzt fühle – da ich sehr sensibel bin, kann das schnell mal passieren – segne ich, statt mich zu ärgern. Wenn wir sogar die Feinde segnen sollen, dann erst recht unsere Geschwister!
Vergeben, dafür ist die Ehe eine gute Schule. Wir mussten lernen, Vergangenes bzw. Vergebenes nicht immer wieder hochzuholen, denn das tut weh und bringt uns keinen Schritt weiter. Es ist, als ob wir Jesus immer wieder ins Gesicht schlagen.
Wie die Liebe wirklich ist, sehen wir in 1. Korinther 13,4-7. Daran sollten wir uns orientieren! Wie schnell sind wir misstrauisch, aber es ist doch viel befreiender, zuerst das gute Wollen im anderen zu sehen – die guten Beweggründe und nicht gleich eine böse Absicht dahinter zu glauben. Wenn wir reden müssen, sollen wir es in Liebe tun! Wer freundlich zu anderen ist, hilft sich selbst damit. Der Unbarmherzige schneidet sich ins eigene Fleisch (Sprüche 11,17). Wenn wir alle Geistesgaben hätten, nur die Liebe nicht, wäre alles vergeblich (1. Kor. 13,1-3).

Manchmal braucht eine Verletzung aber auch Zeit zum Heilen, denn alles hat seine Zeit (Pred. 3,1-8). Wie gut, dass wir Jesus haben, der uns immer beisteht. Lasst uns von ihm verändern, so wie er es will, nicht wie wir es gerne hätten! Das heißt auch immer wieder „sich selbst zu sterben“, unser Herz reinigen zu lassen und sich zeigen zu lassen, wo noch Groll und Verletzungen in uns sind, sodass wir ihm immer ähnlicher werden. Wollen wir das nicht für Ihn tun, der alles für uns gab – für ihn, der nur unser Bestes will!

Noch ein kleines Zeugnis: Am Ostersonnabend tauchte plötzlich in meinem Handy eine frühere Kollegin auf, die ich eigentlich gelöscht hatte. Obwohl wir uns gut verstanden hatten, brach sie den Kontakt zu mir ab und ignorierte mich auf der Straße, als ich die Arbeitsstelle wechselte. Das tat weh.
Ich dachte, dass ich ihr ja „Frohe Ostern“ wünschen und das Gethsemane-Video „Jesu Liebe ich seh“ schicken könnte, war mir aber sehr unsicher. Nun, auf dem Weg zum Spätdienst betete ich: „Jesus, wenn du mich heute auf ihren Namen nochmal ganz deutlich hinweist, dann will ich es schicken.“
Meine fast letzte Patientin sagte zum Schluss: „Danke …“ und sagte statt meinen Namen den Namen meiner früheren Kollegin zu mir. Ich dachte, ich höre nicht richtig! Keine meiner jetzigen Kollegen hat diesen Namen, sodass sie sich vielleicht nur versprochen haben könnte. Da wusste ich, was zu tun ist. Gott ist so gut! Sogar in so kleinen Dingen ist er so deutlich zu uns …

Eure Sabine