Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie nicht säen, noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebensdauer eine Elle zusetzen?”
Matthäus 6,27
(…) euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.
Matthäus 6,8
Wir standen vor einer herausfordernden Situation: Umzug nach Europa und unsere Kinder dort eingliedern. Mein Sohn Elias war mit der High School fertig, und nun dachten wir, er könne in Österreich studieren. In Wien ist unsere sendende Gemeinde, und Richard ist ja Österreicher, also gute Idee.
Leider ging alles sehr zäh mit den Vorbereitungen wegen Elias. Wir versuchten, wichtige Unterlagen oder Beglaubigungsschreiben zu bekommen, die er für ein geplantes Studium brauchte. Doch dieses Unterfangen war sehr herausfordernd, und nichts schien zu funktionieren. Die Situation an sich war schon schwierig, dieses geliebte Land zu verlassen und alles, was damit zusammenhing.
In dieser Zeit war Richard wieder einmal auf Reisen, und ich hatte ihn in der Schule der Kinder vertreten, Bibelunterricht zu geben. Danach versuchte ich erneut, mit der Sekretärin dort wegen eines Schreibens vorwärts zu kommen, was aber leider wieder fehlschlug.
Langsam wurde es eng; wie sollten wir die ganzen Unterlagen noch alle zusammen bekommen? Auf den Philippinen mahlen die Mühlen langsam!
Zur gleichen Zeit gab es noch jede Menge anderer Herausforderungen, und so war ich mal wieder in Sorgen verstrickt, und es schien mich richtig herunterzudrücken. Doch es war Zeit zu fahren, so setzte ich mich in unser Auto und startete den Motor.
Da kam plötzlich von oben ein kleiner Vogel angeflogen. Maja, so heißt er, eine Handvoll groß, mit gelbem Bauch, dunklem Gefieder und kleinem Köpfchen. Zielsicher landete er auf dem Scheibenwischer der Frontscheibe.
Dann hüpfte er rechts auf den Seitenspiegel, dann nach hinten auf den Scheibenwischer der Heckscheibe und von dort aus zur linken Seitenscheibe. Er wuselte dort etwas herum, schaute nach allen Seiten und klopfte schließlich ans Fenster! Genau dort, wo ich saß! Dann schauten wir uns direkt in die Augen, der kleine Vogel und ich, als ob er direkt meine Aufmerksamkeit suchte.
Als er sie bekam, positionierte er sich noch einmal genau vor meinem Gesicht und fing an, wunderschön zu singen und dabei zu tanzen! Und mit diesem Lied wurde ich erinnert: „Seht hin auf die Vögel des Himmels!”
Und schwupps flog er wieder davon. Er hatte seine „mission accomplished” – seinen Auftrag – erfüllt. Ich wusste genau, woher er kam, denn mit ihm kam der oben genannte Bibelvers direkt vor meine Augen, zur freundlichen Erinnerung von oben.
„Oh, lieber Gott! Vielen Dank, dass du mir Maja vorbeigeschickt hast! Vielen Dank! Aber ich hätte ihn so gerne gefilmt, damit ich mich später daran erinnern kann.
Bitte Gott, kannst du ihn mir nochmal senden?”
Und da! Da war er wieder! Das ganze Schauspiel wiederholte sich genauso noch einmal – dieselben Abläufe, das Klopfen an die Scheibe, das Anschauen von „Face to Face“, das Singen und der Tanz des Vögelchens.
Schnell holte ich mein Handy und konnte diesen Moment wirklich aufnehmen. Dann flog der kleine Vogel fröhlich davon, und ich blieb begeistert und erstaunt zurück.
Wie gut Gott doch ist, mich daran zu erinnern, wer alles in den Händen hält. Dafür hat er extra einen kleinen Vogel vorbeigeschickt.
Vielleicht fliegt heute ein Vogel nah bei dir vorbei, oder vielleicht hörst du das Lied einer Amsel. Überall können wir die kleinen „Zwitscherer“ beobachten, und mit ihnen kommt die Aufforderung für dein und mein Herz:
Mach dir keine Sorgen! Ihr seid doch viel wertvoller als viele Spatzen!
Matthäus 10,31
Ausschnitt aus dem Buch „Die Vögel im Kamunggay Baum“ von Carmen Gappmayr (ELPIDA Verlag)
Carmen ist verheiratet mit Richard und Mutter von 4 Kindern. Sie und ihre Familie sind Missionare einer christlichen Missionsgesellschaft. 18 Jahre lang dienten sie den Men-schen auf den Philippinen. Momentan leben sie in Österreich, doch neue Einsatzgebiete werfen ihre Schatten voraus.
Neueste Kommentare