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Zurzeit werden wir mit schlechten Prognosen überflutet, wir hören schlechte Vorhersagen über die Weltwirtschaft, über unser Land oder auch über uns ganz persönlich. Ja, in letzter Zeit erfuhr ich auch aus meinem Bekanntenkreis von vielen schlechten Diagnosen. Auch Christen sind nicht davor gefeit.
Aber wie gehen wir damit um? Ich denke, hier gibt es kein Patentrezept, keinen allgemeingültigen Rat, und natürlich kann Gott auch Ärzte und Medizin gebrauchen, um uns zu heilen. Doch manchmal ist es auch dran, im Glauben mutige Entscheidungen zu treffen und gegen den Strom zu schwimmen.

Der folgende Erlebnisbericht hat mich sehr angesprochen, weil dieser Umgang mit einer schlechten Diagnose viel Mut und Gottvertrauen erfordert. Er stammt aus dem Buch von Maik Löwen („Vom Crystal zum Christen“, Neuausgabe 2025, Elpida Verlag). Maik berichtet über die Krebsdiagnose seiner Frau…

„Im Juni 2024 entdeckte Irene einen Knoten in der Brust. Zunächst dachten wir uns nichts dabei. Sie stillte ja noch, und so hielten wir es für eine harte Stelle aufgrund von Milchstau. Aber der Knoten verschwand nicht, sondern wurde immer größer. Irene musste sowieso demnächst zum Frauenarzt und meinte: „Da werde ich es gleich mal abklären lassen.“ Bei der Untersuchung stellte die Frauenärztin fest: „Das ist kein Milchknötchen, das ist etwas anderes. Das müssen wir genauer untersuchen.“
Eine Woche später wurde eine Endoskopie durchgeführt, eine schmerzhafte Untersuchung der betreffenden Körperteile. Aber der körperliche Schmerz war nicht das Schlimmste, denn die Diagnose war einfach nur niederschmetternd: Brustkrebs.
Die Diagnose zog uns den Boden unter den Füßen weg, doch unter dem Boden gab es noch ein Fundament, und dieses Fundament – Jesus Christus – hielt uns, sodass wir nicht ins Bodenlose stürzten.
Es folgte ein emotionales Auf und Ab: Wir fühlten uns betrübt, voller Trauer und wie erschlagen, und doch hatten wir irgendwie Frieden in uns. Ja, es war krass und voller Anspannung. Und dennoch zog eine ruhige Atmosphäre in unsere Familie ein. Wir hatten Ängste und Zweifel, wir weinten, beteten und sprachen auch über den Tod meiner geliebten Frau. Wie wird es dann weitergehen? Mit drei kleinen Kindern? Und dennoch hielten wir an unserer Hoffnung fest.

CHEMOTHERAPIE – JA ODER NEIN?
Uns stand eine schwere Entscheidung bevor: Sollten wir einer Chemotherapie zustimmen oder nicht!? Irene war von Anfang an dagegen, und ich war hin- und hergerissen. Ich wollte doch meine Frau nicht verlieren und hoffte, dass ihr durch die Behandlung geholfen werden konnte.
Eine Ärztin legte uns die Fakten knallhart auf den Tisch: „Es handelt sich um einen bösartigen und schnellwachsenden Tumor. Ohne Behandlung hat Irene eine Überlebenschance von 16 % auf zehn Jahre.“ Das war wie ein Schlag ins Gesicht, und wir mussten uns schnell entscheiden.
Natürlich riet uns die Ärztin dringend zur Therapie. Sie pries die Chemotherapie an, als wolle sie uns einen Staubsauger verkaufen, und gleichzeitig übte sie Druck auf uns aus: „Wenn Sie die Bestrahlung und Chemotherapie ablehnen, dann sehen wir uns auf der Intensivstation wieder!“ Es klang wie eine Drohung, dass Irene sterben würde, wenn wir nicht auf sie hörten.
„Wir glauben an Wunder!“, sagte Irene, und die Ärztin erwiderte: „Ja, ich auch. Das ist ihr Wunder, dass es die Chemotherapie gibt!“ Doch jetzt waren wir uns einig und blieben fest. Irene ließ sich nur operieren, lehnte aber weitere Behandlungen ab.

TROTZ KREBSDIAGNOSE NOCH EIN BABY UND EINE WELTREISE
Kurze Zeit später erlebten wir eine weitere Überraschung. Dieses Mal war sie positiv, obwohl auch gemischte Gefühle aufkamen: Irene war wieder schwanger. Hätte sie die Chemotherapie bekommen, wäre das Baby im Mutterleib gestorben. Die Chemo tötet ja alles ab, nicht nur die Tumorzellen. So glauben wir fest, dass unsere Entscheidung richtig war und dass dieses Kind kein Zufall ist! Wir nehmen es als ein Geschenk aus Gottes Hand.

Vor der Krebsdiagnose hatten wir uns überlegt, Ende 2024 auf Weltreise zu gehen. Zuerst sprachen wir nur im Spaß davon, aber dann dachten wir: Warum eigentlich nicht? Und am besten jetzt, bevor unser Großer in die Schule kommt.
Freunde ermutigten uns: „Hey, klar. Macht das doch! Das wird bestimmt eine coole und aufregende Zeit.“
Die Diagnose durchkreuzte erst einmal alle unsere Pläne, und die Ärzte bedrängten uns natürlich, statt der Weltreise eine Chemotherapie zu beginnen. Aber mit etwas Verspätung starteten wir am 13. Januar 2025 unsere kleine Weltreise – mit 2.000,00€, Krebsdiagnose, drei kleinen Kindern und einem Baby im Bauch. Es ging nach Frankreich, Spanien, Marokko, Peru und in andere Länder. Die Zeit war so wertvoll und erweiterte unseren Horizont total …“

Wir wissen nicht, wie der Weg von Maik Löwen und seiner Familie weitergeht. (Wenn es dich interessiert, dann kannst du ihrem YouTube-Kanal „Die Löwen sind los“ folgen.)
Wir wissen auch nicht, wie unser Weg weitergeht und was morgen auf uns zukommt. Die Frage lautet: Wenn ich morgen eine schlechte Diagnose bekomme, habe ich dann dieses feste Fundament – Jesus Christus – das mich trägt und verhindert, dass ich ins Bodenlose stürze?
Vor einiger Zeit sprach Gott in mein Herz: „Jetzt ist die Zeit, sich fest in dem Felsen zu verankern, damit der kommende Sturm einen nicht wegfegen kann.“
Immer wieder muss ich daran denken und mein Leben auf den Prüfstand stellen. Ist mein Haus auf dem Felsen gebaut?

Eure Damaris